Dienstag, 26. Dezember 2017

Weihnachten #3

Ich wünsche allen, die das lesen, ein frohes Fest! Ich feier an Weihnachten, dass ein bestimmtes Baby geboren ist, auf das Juden schon hunderte und tausende Jahre gewartet hatten. Es wird Immanuel genannt. Das heißt: "Gott ist mit uns". Gott wird Mensch und in seinem Namen "Jeshua" steckt schon seine Bedeutung: Rettung - nicht nur für Juden, sondern für alle, die ihn annehmen (Joh. 3, 16). Das ist ein Fest wert.
An meinem zweiten Weihnachten in Israel war ich erst am 24.12. noch bis 16 Uhr in der Uni, fuhr dann nach Jerusalem und traf mich mit Arne, den ich letzte Woche noch in Amman getroffen hatte.
Wir haben uns um 21 Uhr in der Anglikanischen Christ Church getroffen, wo es bis etwa 22:30 Uhr viele Weihnachtslieder gab. Die ganze Kirche war voll mit Touristen, Gemeindeleuten und interessierten Israelis, die Weihnachten ja meist nicht kennen und quasi Schaulustige waren. Da gab es ein ständiges Kommen und Gehen. Die Stimmung war aber trotzdem besinnlich und festlich und 22:30 Uhr gab es dann einen Weihnachtsgottesdienst mit anschließendem Abendmahl, das in der Anglikanischen Kirche auch etwas länger dauert. So gegen ein Uhr haben wir uns dann schon ganz frohlockend auf den Weg nach Bethlehem gemacht.


Ursprünglich hatten wir vor, zu laufen, wie wir das auch das letzte Mal gemacht hatten, allerdings hatte es so sehr geregnet, dass wir schon nach einigen Metern völlig durchnässt waren und da wir von kostenlosen Shuttlen gehört hatten, entschieden wir uns für den angenehmeren Weg. Maria und Joseph wären sicher auch froh gewesen... In der Geburtskirche wollten wir dann aber noch auf die Deutsche Gruppe warten, die dem Wetter trotzend noch unterwegs war. So hatten wir einige interessante Erfahrungen mit mehreren katholischen Orden, einer Prozession zur, einem Griechisch Orthodoxen vor  und einem spanisch Katholischen Gottesdienst in der Milchgrotte, in die man in der Kirche hinabsteigen kann. Die Grotte sieht ganz interessant aus, ist aber für mich teilweise eher verstörend ausgeschmückt, nicht zu sprechen von all den Leuten, die den Stein küssen, auf dem Jesus vor 2000 Jahren lag...  Allerdings war es doch schön, die verschiedensten Arten von Christen alle an Heiligabend da versammelt zu sehen (auch wenn jeder seinen eigenen Gottesdienst/Andacht hatte). Und in der Grotte war es so vollgestopft wie sie war angenehm warm im Vergleich zur Kirche.
Dann, etwa um drei, kam die Gruppe der deutschen Protestanten. Es wurden einige Lieder gesungen und dann noch einige Worte gesprochen, die wohl irgendwie bedeutungsvoll klingen sollten, aber eher arm zu all dem Feierlichen der anderen Gruppen schien. Das konnte jedoch die schöne Nacht nicht verderben.

Mit dem Taxi zum Checkpoint, mit dem Bus zur Altstadt in Jerusalem und zu Fuß ins Bett, konnte ich etwa gegen fünf Heiligabend als gelungenes Fest ansehen. Geschenke auspacken war nicht wichtig. Die Geburt Jesu stand dieses Mal wirklich im Vordergrund. Die Weisen brachten ihm Geschenke, denn er ist das größte Geschenk an uns. 




"Denn uns ist ein Kind geboren, ein Sohn ist uns gegeben, und die Herrschaft ist auf seiner Schulter; und er heißt Wunder-Rat, Gott-Held, Ewig-Vater, Friede-Fürst" - Jesaja 9, 5 (Luth 2017)


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