Donnerstag, 16. April 2015

יום השואה | Jehuda Bacon

יום הזיכרון לשואה ולגבורה

Der Tag der Shoah, der Tag der Katastrophe. Ein Tag im Jahr zum Gedenken an die Ermordeten, die Helden und Märtyrer aus dem Holocaust.
Im ganzen Land werden Zeremonien gehalten, während alle Läden und Unterhaltungsplätze geschlossen haben. Um 10:00 Uhr ertönen im ganzen Land zwei Minuten lang Sirenen und alle Menschen hören auf zu arbeiten, Fußgänger bleiben stehen, Autos fahren rechts ran und die Menschen halten inne, um den 6.000.000 ermordeten Juden zu gedenken.




Gestern war ich bei Jehuda und er erzählte mir kurz aus seiner Zeit mit seinem Vater in Theresienstadt und dann allein in Auschwitz. Seine Mutter und Schwester waren schon deportiert, nach Stutthof. Jehuda gehört zu einer kleinen Gruppe, die ausgewählt wurde, das Internationale Rote Kreuz zu täuschen und zu diesem Zweck sollte er genau sechs Monate am Leben erhalten werden. Kurz vor Ablauf dieser Zeit suchen die Deutschen Freiwillige. Wozu wird nicht verraten. Eine Woche lang überlegt er mit seinem 50 Jahre alten Vater, der durch die Gefangenschaft schon ein Greis ist. Sie entscheiden, dass es besser für Jehuda ist, sich zu melden und eine winzige Chance zu haben als mit dem Vater sicher zu sterben. Aber ob er sich vielleicht für ein "medizinisches" Experiment oder einen deutschen "Scherz" meldet, weiß er nicht. Letztendlich kommt er nach Auschwitz, um zu helfen, Wertgegenstände der Opfer einzusammeln und später die Asche zu zerstreuen.
Ich merke, wie es ihn anstrengt, darüber zu reden, doch er fährt fort und erzählt, von seiner Mutter und Schwester. Die hatten eine große Typhus-Epidemie im KZ überlebt, doch weil sie noch geschwächt waren, wurden sie zusammen mit Sterbens-Kranken in einer Baracke eingesperrt.  Zwei Wochen vor der Befreiung verhungerten sie dort.
Jehuda zeigt mir noch ein kleines Bild von seiner Schwester, das bei ihm über dem Schreibtisch hängt.


"An den Mann, der mir meinen Glauben an die Menschlichkeit wiedergab." von Jehuda Bacon


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