Sonntag, 26. April 2015

Tagebuch

Neulich habe ich mit einem Freund geskypt, der ab und zu auch meinen Blog liest. Er hat mich gefragt, ob ich denn tatsächlich nur Gutes erlebe und ob wirklich alles so toll ist.
Eine kurze und zusammenfassende Antwort: JA!

Aber natürlich erlebe ich auf der Arbeit
(was ja der Großteil meiner Zeit hier ist!) auch nicht NUR gute Sachen. Z.B.. wenn unsere Stationsleiterin, wenn sie seit längerem keine Zigarette geraucht hat, ganz schön barsch auf Fragen reagiert.
Auch bei den Residents kann es schon sehr anstrengend sein, wenn E. immer einen bestimmten Ablauf am Morgen hat.
Ich komm völlig verpennt kurz nach sieben auf die Station, er klingelt schon und will aufstehen. Dann arbeitet man mit ihm bis um elf Uhr durch und er legt genau fest, was, wie, wann gemacht, gegessen, getrunken wird. Und zwar jeden Tag genau gleich. Auch wenn ich inzwischen den Ablauf kenne und wüsste, wie es schneller geht, hat er seine Reihenfolge. Das kann schon ziemlich nerven und fordert meine Geduld.
Oder wenn der, wie ich, 19 jährige S. mal wieder einen riesen Geschäft in seiner Windel hat ist es auch nicht nur auf eine Weise unangenehm, wenn F. 20 Minuten braucht, um seine Hand auf seinem Joystick auf den Pikometer genau, perfekt zu positionieren, M. immer fünf Sekunden wartet, bis er antwortet, R. noch fünf Minuten vor Schichtende in seine Hosen macht...
All das sind nicht die schönen Erinnerungen meiner Arbeit, aber es gehört doch dazu und ich freue mich, dass ich dieses Jahr den Leuten helfen kann.
Größtenteils ist es auf der Arbeit mit den Residents Spaß; Beim Essen, Filme gucken, Tee trinken, aber auch beim Duschen, Anziehen, Zähne putzen und Musik hören. Die ganze Zeit einfach irgendwelchen Quatsch machen. Dann sind da noch die Zeiten außerhalb der Arbeit. Z.B. wenn ich mit ihnen nach Hause, nach Nazareth oder Acco fahre, wenn wir den Markt besuchen, im Kino Filme gucken, Essen oder auf Konzerte gehen, die Stadt erkunden, ...
Und dann ist da auch meine Freizeit, in der ich so viel erlebe und dieses so vielfältige Land kennen lernen kann!
Also zusammengefasst: JA! Es ist alles so gut und die nervigen Sachen gehören dazu und machen Beziehung mit den Leuten hier aus. Ich bin absolut froh hier zu sein und wenn ich begeistert von meinen Erlebnissen auf dem Blog berichte, dann liegt das daran, dass ich begeistert bin :D

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