Letztes Wochenende war ich in Jordanien. Nicht allein, sondern mit Mirjam und einer Freundin von ihr. Dass letztere Israelische Jüdin ist, brachte dann an der Grenze zu Jordanien (am Jordan ;) ) auch gleich einige Probleme mit sich und damit auch einen ersten Hinweis darauf, wie Juden in Jordanien so gesehen werden...
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An der Grenze zu Jordanien |
Aber der Reihe nach:
Normalerweise dürfen Israelis nur mit einer Touristengruppe rein (also wenn sie genügend Geld ins Land bringen). Mit uns Deutschen hatten die Beamten kein Problem, dank Mirjams Arabisch-Überzeugunskünsten konnten wir dann allesamt nach etwa 2 Stunden die Grenze passieren.![](https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgy9D-NNgE91xdcN2FHBpsQjaJ1pXdy86EfzdhpgQhdQfnC2u-upLNiCrTRiXdpQGDkvbQ6OMEEEOPboGS0hDMnhvW-OTUDa-xPaCR9GZtHFVVjX7ydOr4wjdqiwiFdJyK-42xr6uUI1O4A/s320/WP_20171215_15_48_30_Pro.jpg)
![](https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgy9D-NNgE91xdcN2FHBpsQjaJ1pXdy86EfzdhpgQhdQfnC2u-upLNiCrTRiXdpQGDkvbQ6OMEEEOPboGS0hDMnhvW-OTUDa-xPaCR9GZtHFVVjX7ydOr4wjdqiwiFdJyK-42xr6uUI1O4A/s320/WP_20171215_15_48_30_Pro.jpg)
Mit einem Taxi fuhren wir dann zu meinem Freund Arne aus Halle, der gerade in Amman einen Arabisch-Sprachkurs für die Uni
macht. Amman ist die Hauptstadt des Haschimitischen Königreiches Jordanien. Mit seinen 4 Millionen Einwohnern und knapp 1700 km² hat die Stadt mehr Einwohner als Berlin und ist flächenmäßig fast doppelt so groß! Die Stadt dehnt sich immer-einmal-mehr weiter aus als man denkt. Das wurde mir erst so nach und nach bewusst, als wir nach einer halben Stunde mit dem interessanten Nahverkehrssystem gerade mal einen winzigen Teil der Stadt durchquert hatten... Die Stadt ist riesig.
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Im Sammeltaxi-Bus |
Wir konnten alle bei Arne unterkommen und hatten zusammen eine tolle Zeit! Zum Beispiel waren wir auf dem Zitadellenhügel, von dem aus die Ammoniter zur Zeit der Israeliten regierten und auf dem noch antike Überreste eines Herkulestempels, sowie einer Byzantinischen Basilika stehen.
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![](https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgpcnUO3PCtJ9NMZCcLZi290pk44WT5Ou7yg4FRyYwHzIgKrrj1dSDD9hmRsdN3vd3en8q9T93YGWcu-bPuIKBbTXyVyJ92I3_PHtvWwE1mSNnxYZhxeGyZ8UG-vN9EMFYJL9kORbQzXNpj/s400/collage+nazi-buecher-Jordanien.jpg)
Wirklich erschreckend aber war -- auch wenn ich theoretisch wusste, dass es das gibt - dass überall diese antisemitischen Nazi-Bücher rumlagen. "Mein Kampf", "Die Protokolle der Weisen von Zion" sind dort alte Klassiker, aber auch verschwörerische Bücher über die Geheimnisse des Talmuds oder Trump als Nazi-Anführer des Feindbildes USA waren keine Seltenheit.
![](https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhfHr9b43sLlCN8B3l517rTOEvVpFchEuxbit_bVdZVloJq1e1SC0D8Ds4PMjoj0q_R88Zzj3btJdQeX12cMM_Il9P8ttRY_vjRuJDQBmyLOTQYVJ2VSiUdPaGVvhFjUHlGUrPImLKmKReE/s320/WP_20171216_11_11_54_Pro.jpg)
Außerdem wurden wir als Touristen mehrfach direkt darauf angesprochen. Insgesamt will ich sagen, dass ich das alles als sehr überladen empfand. Trump hat nichts zu den Grenzen Jerusalems gesagt oder Verhandlungen erschwert. Er hat nur anerkannt, was schon Jahrzehnte Fakt ist.
Diese übertriebene Empörung, nachdem das Gesetz ja schließlich schon 20 Jahre alt war und Putin vor einem halben Jahr das gleiche gemacht hatte, schien total ideologisch aufgeladen und nur die Spitze des antisemitischen Eisberges zu sein.
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Dass unsere Freundin Jüdin ist, verschwiegen wir oft oder wenn wir es mal erzählten, gab es erregte Diskussionen.
Insgesamt war es dennoch ein toller Ausflug. Tolles arabisches Essen und Märkte, spannende Kultur, Menschen, ein interessanter Arabischer Gottesdienst, eine orthodoxe Kirche, Besuch bei einer kulturstiftenden Organisation und vor allem Arne wieder treffen ;)
Die Araber denen wir begegnet sind, waren wirklich freundlich und einladend, nur eben völlig mit einer anti-jüdischen Ideologie brainwashed und verseucht.
Das Problem sehe ich in der "Bildung", und als Deutscher und Europäer vor allem in den Subventionen der EU und zum großen Teil Deutschlands, die nicht kontrolliert werden oder die trotz und auch für antisemitische Lehrbücher erteilt werden.
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Eine Baustelle mit entsprechender "Absicherung" - dort ganz normal |
Zurück in Tel Aviv beginnen jetzt neue Kurse und bald ist ja dann auch schon Weihnachten! Da werde ich wohl den ein oder anderen Kurs schwänzen und nach Jerusalem fahren.
Bis dahin allen ein gesegnetes, friedliches Fest der geweihten Nacht.
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