Samstag, 27. Januar 2018

WG, Winter und Weihnachtspost

Obwohl ich in einem Studio mit nur einem Schlafzimmer und einer Eingangs-Ess-Wasch-Küche wohne, habe ich einige Mitbewohner. Und wie das mit Mitbewohnern so ist, sind die teilweise ganz lustig und cool, aber teils auch echt fürchterlich. Zum Beispiel die Spinne, die neulich hinter mir an der Wand, auf mich zu krabbelte. Sie wollte wahrscheinlich mit Netflix schauen, ich allerdings fand das echt unangebracht und hab sie zermatscht. Einer weniger mit dem man sich den Platz teilt.... Etwas grausam, aber nachdem ich schon am ersten Tag hier einige Kakerlaken mit einem Spray gelyncht habe, das noch Tage danach in der Luft hing und bei mir Hustenreize ausgelöst hat, bin ich nicht mehr so zimperlich.
Kakerlaken sind wirklich ekelige Tiere. Die Ameisen, die mir den Biomüll ausräumen sind da schon besser, die räumen wenigstens auf. Aber diese 3-5cm langen, flugfähigen, sechsbeinigen, krankheitsübertragenden Schaben sind wirklich keine Mitbewohner, die man sich wünscht.
Dann habe ich aber noch einen hier in der Wohnung, den ich liebevoll Gecko Zwei getauft habe. Er ist  übrigens ein Gecko. In der jerusalemer Freiwilligen-WG hatten wir schon seinen Bruder Gecko. Als ich Gecko Zwei das erste Mal sah hab ich mich zwar auch ziemlich erschrocken, aber er glaube ich auch. Er chillte gerade im Fensterrahmen als ich das Fenster aufmachen wollte. In der Folge hab ich mich immer wieder erschrocken, wenn ich ihn plötzlich irgendwo  in der Wohnung rumlungern gesehen habe. Er hat sich aber seit dem Wintereinbruch nicht mehr blicken lassen und ich hoffe, er hat sich ein warmes Versteck gesucht.

Die letzten Mitbewohner wohnen eigentlich nicht direkt in der Wohnung, sondern auf dem Baum vor dem Haus in dem ich wohne. Es sind irgendwelche wilden Sittiche. Die find ich ziemlich toll, weil wir zu Hause einige Wellensittiche und Kanarienvögel hatten. Solche Sittiche jetzt wild in einem Schwarm herumfliegen zu sehen ist echt cool.






Könnte passen...

In dem Haus sind sechs Wohnung mit je extra Eingang. Eine Außentreppe hoch und den Gang ganz nach hinten wohne ich. Mein Vermieter hat mir sein Fahrrad dagelassen, was ich wirklich viel benutze.

Damit ihr euch aber keine Sorgen macht, dass ich vor lauter Allein-Wohnen schon mit Tieren rede, noch ein bisschen Bericht von der letzten Zeit:
Es plätschert, es tropft, es gießt.
Seit ca. drei Wochen regnet und gewittert es ständig, die Kälte zieht durch die unisolierten Wände und undichten Fenster, die von manchem Sturm auch schon aufgerissen wurden. Zur israelischen Baukunst auch ein alter Post: hier.
Die Stürme sind dann besonders spannend an der Promenade am alten Tel-Aviver Hafen, wie unten zu sehen ist. Im Yarkon-Park, neben dem ich wohne, gibt es dank Regen jetzt mehr Teiche als vorgesehen.




 Neben dem ganzen Unwetter hatte ich einige Examen und Hausarbeiten in der Uni, hab jetzt im Februar frei und werde dann nächste Woche auch aus der Wohnung hier ausziehen. Ich geh weiter zur Gemeinde "Adonai Roi" ("Der Herr ist mein Hirte") und bin auch sonst in Tel Aviv unterwegs.

Ein tolles Wortspiel. "Mensch" ist im Hebräischen nicht nur ein normaler "BenAdam" (Mensch), sondern eine besonders gute, humane, moralisch hervorstechende Person. Für mich ist Jehuda Bacon so einer, von dem hier im Blog auch einiges steht.

Hier in der Gemeinde. Der Pastor Avi Mizrachi erklärt die Bedeutung von Johannes 1, 1: "Das Wort wurde Fleisch" anhand einer Torahrolle aus Rindsleder. Ein Jahr ohne einen einzigen Fehler handschriftlich  hergestellt wird das Wort im Judentum noch ganz anders wertgeschätzt als vlt. eine Bibel-App im Handy, die man von WhatsApp-Nachrichten unterbrochen zwischendurch liest.

 Zu Guter Letzt, ist letzte Woche auch mein Weihnachtspaket von zu Hause angekommen. Ich hab mich sehr gefreut und da jetzt bis März erstmal keine Uni ist, hab ich sicher auch Zeit, die neuen Noten mal auszuprobieren! Sehr cool :)


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