Mittwoch, 28. Januar 2015

القدس- Jerusalem - ירושלים

In der Armenischen Kirche gibt es keinen Strom.
Weiß man in Deutschland irgendwas über die Syrische, Koptische, Armenische oder Äthiopische Kirche?
Man hat vielleicht schon mal was davon gehört, aber hat vielleicht nur irgendwelche wagen Ideen.
"Die sind doch alles Heretiker, glauben gar nicht an den dreieinigen Gott und sind ziemlich altmodisch."
In Jerusalem ist gerade die Gebetswoche für die Einheit der Christen; jeden Abend in einer anderen Kirche ein Gottesdienst. Ich konnte bis jetzt leider nur am Montag zur Armenischen Kirche. Das war aber sehr interessant und trotz des Gottesdienstes in fremden Sprachen sehr schön. Armenien gilt als der älteste christliche Staat der Welt (seit 301 Staatsreligion). Die Armenier predigen in ihren Gottesdiensten nur selten, denn sie sagen, dass die Predigt für die Menschen ist und nicht in einen Gottes-Dienst passt. Übrigens beten sie in ihren Gottesdiensten entgegen einigen deutschen Meinungen sehr wohl zu Gott dem Vater, Sohn und Heiligen Geist. Die Armenische Kirche steht in der Altstadt, die neben dem Muslimischen, Jüdischen und Christlichen auch das Armenische Viertel hat.
Am Dienstag war ich dann früh morgens auf dem Tempelberg und hab mir das riesige Gelände und den Felsendom angeguckt. Das ist ein wirklich schönes Gebäude. Allerdings liegt auf dem Plataeu viel Schutt, aber auch einfach Müll.
Mit einem anderen Freiwilligen haben wir da ein wenig Unruhe gestiftet, weil wir versucht haben, auf die Mauer zum Ölberg zu klettern, was die Sicherheitsleute offensichtlich nicht wollten. Als wir es dann in einer vermeintlich unbeobachteten Stelle versuchen wollten, hat eine Gruppe Muslime, die weiter weg saß, uns zurückgerufen...





Es ist schon sehr beeindruckend, wie viel ich über die verschiedenen Religionen lernen kann. Ohne den jeweiligen Glauben ist die Kultur einer Gesellschaft auch gar nicht zu verstehen. So ist es ja auch in Deutschland. Dort haben wir größtenteils den Glauben des Individualismus und können uns (wenn überhaupt) nur schwer in die anderen Kulturen hier hinein versetzen. Deswegen bin ich immer wieder froh, dass ich in Israel meinen Horizont erweitern kann, wie es nicht in jedem anderem Land möglich ist.
Sonst hab ich meine freie Zeit hier noch bei etwa 20-25°C verbracht und war diese Woche nicht bei Jehuda Bacon, da er gerade in Deutschland ist. Am 27.01.15 war der 70. Jahrestag der Befreiung Auschwitzs und dazu wurde er als Überlebender von einigen Deutschen Medien eingeladen. Hier ist noch eine Empfehlung von mir, denn ich merke, wie wichtig es ist sich immer wieder mit dem Holocaust zu beschäftigen und Jehuda ist einfach ein besonderer Mensch, der viel zu berichten hat: ZDF Versöhnung. Auch die Ausstellung im Bundestag unter anderen mit Bildern von Jehuda ist sehr interessant und noch bis zum 28.02. offen.


 Liebe Grüße und

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